Alternativen zum Treppenlift – diese Optionen gibt es
Der Sitz-Treppenlift ist sicherlich eines der bekanntesten technischen Hilfsmittel bei der Überwindung einer Treppe. Er gewährleistet eine gleichermaßen angenehme wie sichere Fahrt nach oben oder nach unten. Allerdings kann es vorkommen, dass er nicht die Liftsystem-Variante darstellt, die dem eigenen Bedarf am ehesten gerecht wird. Beispielsweise dann, wenn es um den zusätzlichen Transport von pflegerischen Hilfsmitteln wie Rollstühlen oder Rollatoren geht. Ein guter Grund, sich vor dem Kauf und Einbau mit den persönlichen mittel- bis langfristigen Bedürfnissen zu beschäftigen. Und auch, um Alternativen in Betracht zu ziehen. Denn letztlich ist das beste Liftsystem immer das, welches möglichst dauerhaft zu einem passt. Idealerweise wird es zudem auch einem sich verändernden Bedarf gerecht.
Schnell installierbare Möglichkeiten, um die Treppe per Rollstuhl unkompliziert zu bewältigen oder sicher zu laufen
Ein zuverlässiger Treppenlift mit Sitz ist im Hinblick auf die Treppennutzung in vielen Fällen eine platzsparende Lösung. Was aber, wenn man im Rollstuhl sitzt und den Umstieg auf den Sitz des Lifts nicht bewältigt? Dann kann sich bei Treppen mit einem Steigungswinkel von weniger als 3,5° (beziehungsweise bei 6° in öffentlichen Gebäuden) der Griff zu einer Rollstuhlrampe anbieten.
Im Gegenzug ist es natürlich auch denkbar, dass nur temporäre Schwierigkeiten beim Treppensteigen bestehen – beispielsweise aufgrund eines Unfalls. Unter diesen Umständen kommt eventuell ein Stairwalker infrage. Er eignet sich für gerade Treppen in Innenräumen, deren Steigungswinkel zwischen 28° und 53°. Dabei ermöglicht der Stairwalker nicht nur das sichere Laufen auf der Treppe. Er dient auch dem Beinmuskulaturtraining, was unter anderem bei Osteoporose empfehlenswert ist.
Andere Treppenlift-Alternativen für den Innenraum
Bereiten das Treppensteigen, das Aufstehen und das Hinsetzen Schwierigkeiten? Die eigene Mobilität bei der alltäglichen Bewegung ist ansonsten aber noch recht groß? Dann ist eventuell ein Stehlift interessant. Dieser Treppenschrägaufzug-Typ setzt sich aus einer an einem Schienensystem angebrachten kleinen Plattform, Armlehnen und einem hüfthohen Sicherheitsbügel zusammen. Durch den fehlenden (wenn auch in vielen Fällen hochklappbaren) Sitz ist er noch einmal platzsparender zusammenklappbar als ein Sitz-Treppenlift. So erweist er sich bei besonders schmalen Treppen als clevere Option.
Wer dagegen auf den Transport eines Rollators, Rollstuhls, Sauerstoffgeräts und/oder Infusionsständers angewiesen ist, profitiert von einem Plattformlift. Dieser entspricht in vielen Hinsichten weitgehend dem Sitzlift, hat jedoch eine größere Plattform. Diese nimmt am oberen beziehungsweise am unteren Liftsystem-Startpunkt eine freie Fläche von jeweils einem Quadratmeter ein. Im Gegenzug können auf der Plattform dann aber bis zu 300 Kilogramm Gewicht transportiert werden.
Lift- und Aufzugtypen für den Innen- und Außenbereich
Wer zu Knieschmerzen beim Treppensteigen neigt und gleichzeitig nach einer Treppen-Überbrückung für den Innen- wie Außenraum sucht, wird unter Umständen auch mit einem der drei folgenden Systeme glücklich.
Bei einem Hublift (maximale Traglast in der Regel ebenfalls 300 Kilogramm) handelt es sich im strengen Sinne nicht um einen Treppenlift. Das liegt daran, dass er ohne Schienen auskommt, parallel zur Treppe montiert wird und sich senkrecht bewegt. Trotzdem lassen sich auch dank seiner Hilfe Höhen von bis zu drei Metern sicher überwinden. Meist dient er allerdings zur die Überbrückung kleinerer Höhen von bis zu 1,8 Metern. Er findet dabei im Innen- wie Außenbereich als schachtfreier Lastenaufzug oder als Rollstuhl-Transporteur Verwendung. Für die Außeninstallation sollte im Vorfeld aber unbedingt eine Baugenehmigung eingeholt werden!
Der Homelift wiederum wird eher im Innenraum eingebaut. Dafür bringt er
- eine Tragfähigkeit von 500 Kilogramm,
- die Auswahlmöglichkeit zwischen einem schachtfreien Einbau oder einem rollstuhltauglichen Schacht sowie
- Platz für bis zu zwei Fahrgäste mit.
Ein Homelift unterliegt aufgrund seiner Fahrgeschwindigkeit von maximal 0,15 m/s der Maschinen- und nicht der Aufzugsrichtlinie. Dadurch ist es mehrheitlich unkomplizierter, eine Genehmigung zu erhalten und ihn einzubauen.
Und nicht zuletzt der Aufzug. In vielen Fällen werden die Begrifflichkeiten Aufzug und Homelift synonym füreinander verwendet, wobei es im Hinblick auf die Richtlinien und damit verbundenen Genehmigungen durchaus Unterschiede gibt. Aufzüge – seien es Modelle mit oder ohne Schacht – werden vor allem im Außenbereich installiert. Sie haben zumindest zwei feste Zugangsstellen und dienen der Überbrückung von Höhen, die sich nicht mehr mit Hubliften bewältigen lassen. Bei ihrem Außen-Einbau ist das vorherige Einholen einer Baugenehmigung ebenfalls relevant. Dies betrifft übrigens auch die Höhen, die unterhalb der 3-Meter-Marke liegen.