Wann braucht man einen Bootsführerschein und was muss man darüber wissen?

Wann braucht man einen Bootsführerschein und was muss man darüber wissen?

Wann braucht man einen Bootsführerschein und was muss man darüber wissen?

Freizeitaktivitäten am und auf dem Wasser werden nicht zuletzt deshalb immer populärer, weil die Outdoor-Saison selbst hierzulande längst von März bis in den Oktober reicht. Auch die Angebote sind in allen Regionen so breit gefächert wie nie zuvor. Toll, wenn man bereits in jungen Jahren einen Segelschein gemacht hat. Wenn Sie bisher keine Chance dazu hatten und Ihnen diese Form des Wassersports nun als zu ambitioniert erscheint, ist ein Bootsführerschein vielleicht eine Alternative.

Braucht man für jedes Motorboot einen Bootsführerschein?

Wenn der Antrieb eines Motorbootes weniger als 15 PS Leistung hat, kann man es in Deutschland ohne jeden Führerschein fahren. Trotzdem sollten Sie nicht nur im Umgang mit dem Yamaha Aussenborder oder einem anderen Motor fit sein, sondern auch Grundlagen der Navigation und des allgemeinen Sprachgebrauchs auf dem Boot beherrschen. Diese Details gehören etwa bei Bootsverleihen zur eingehenden Unterweisung, um etwaige Unfälle zu vermeiden.

Hat das Boot mehr als 15 PS, benötigt man dafür einen Führerschein. Diese unterscheiden sich in drei Kategorien:

  • Sportbootführerschein See (SBS) für das Befahren des Meeres,
  • Sportbootführerschein Binnen (SBB) für Fahrten auf Flüssen, Kanälen und Seen sowie
  • Sport-Küstenschiffer-Schein (SKS) für motorunterstützte Segelyachten.

Den Sportbootführerschein können Sie bei zahlreichen Bootsschulen und Motorbootvereinen machen. Abhängig vom gewählten Anbieter kommen dabei Kosten von rund 500 bis 800 Euro auf Sie zu. Auch die Zeit, bis Sie den Führerschein in eigenen Händen halten, ist deutlich kürzer als etwa bei einem Autoführerschein. Sie können meistens wählen zwischen wöchentlichen Ausbildungsterminen oder Kompaktkursen mit einer Dauer von ein oder zwei Wochen.

Bootsführerschein in der Tasche – und jetzt?

Sicher wollen Sie mit dem frisch erhaltenen Führerschein möglichst schnell raus aufs Wasser. Aber haben Sie sich tatsächlich richtig entschieden? Es ist vollkommen normal, wenn Ihre Vorfreude auf die Fahrt übers Wasser einhergeht mit einem etwas mulmigen Gefühl. Oder möchten Sie gleich einen Aussenborder kaufen? Sie können sich auch noch etwas Zeit lassen mit der Entscheidung, sich vielleicht irgendwann ein eigenes Boot zu kaufen. Wenn Sie sich für den Eintritt in einen Bootsclub entscheiden, können Sie auf einem vereinseigenen Boot ihre Performance verbessern und sich die Investition in ein eigenes Boot erst einmal sparen. Auch knüpfen Sie hier Kontakte zu weiteren motorbootbegeisterten Menschen, die Ihnen hilfreiche Tipps geben können.

An einigen Seen und am Meer gibt es außerdem Anbieter, bei denen Sie ein Motorboot ausleihen können. Das ist nicht immer ganz billig, dafür ist auf das geliehene Motorboot Verlass und die Versicherung ist ebenfalls bereits inbegriffen.

Aller Anfang ist schwer

Der Bootsführerschein schafft die Grundlage, Ihr Können kommt mit der Fahrpraxis. Am besten beginnen Sie mit dem Ausbau der eigenen Fahrpraxis auf einem ruhigen Binnengewässer, auf dem nicht zu viele andere Boote beziehungsweise Wassersportler unterwegs sind. Bedenken Sie auch, dass kleine Boote am einfachsten zu navigieren sind. Daher sind die Boote der Fahrschulen oftmals nicht länger als fünf bis acht Meter. Wenn Sie hinter dem Steuer etwas sicherer geworden sind, können Sie sich auch an ein bis zu zwölf Meter langes Boot heranwagen. Derlei Boote gibt es natürlich nicht nur im Neuzustand zu kaufen, sondern sind auch gebraucht erhältlich. Kalkulieren Sie für ein gebrauchtes Motorboot mit etwa 4.000 bis 5.000 Euro, sind Sie auf der sicheren Seite.

Übrigens:

Während Rettungswesten verpflichtend mit an Bord sein müssen, ist die Haftpflichtversicherung in den meisten Fällen freiwillig. Es wird allerdings dringend zu einer Versicherung geraten, da es im Fall eines Unfalls sonst richtig teuer werden kann. In Ländern wie Spanien, Italien oder der Schweiz müssen Sie Ihr Boot sogar zwingend versichern, bevor Sie es zu Wasser lassen.