E-Bike: Das muss man beim Versichern beachten
Viele Menschen entscheiden sich derzeit für die Anschaffung eines E-Bikes. Die Elektrogeräte sind beliebte Alltagsbegleiter und eine gute Alternative zum Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch neben der praktischen muss auch die rechtliche Seite betrachtet werden. Benötigt man für ein E-Bike eine Versicherung und wenn ja, welche ist zu empfehlen?
Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes
Ein Pedelec ist ein Fahrrad, das den Fahrer mit einem Hilfsmotor unterstützt. Der elektrische Antrieb erfolgt nur, wenn der Fahrer in die Pedale tritt.
Ein E-Bike dagegen hat zwar ebenfalls die Optik eines Fahrrads, gilt aber als Kraftrad, denn das Gerät bringt einen eigenständigen Motor mit. Es funktioniert wie ein Elektromofa, da das E-Bike bei Bedarf allein durch den Motor, also ohne Betätigung der Pedale betrieben werden kann.
E-Bikes sind aufgrund ihrer Kategorisierung als Krafträder nach einer EU-Verordnung zulassungspflichtig. Zudem wird für den Betrieb eines E-Bikes das Vorliegen einer entsprechenden Fahrerlaubnis benötigt.
Versicherungspflicht
Neben der Zulassungspflicht besteht für E-Bikes auch eine Versicherungspflicht. Das bedeutet, dass für ein E-Bike eine entsprechende Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden muss. Diese Haftpflichtversicherung kommt für die Kosten und Schäden auf, die durch den Betrieb des E-Bikes bei anderen Verkehrsteilnehmern verursacht werden. Zum vom Versicherer gewährten Schadensersatz gehören Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
Nach Abschluss der Haftpflichtversicherung erhält der Versicherungsnehmer das Kfz-Kennzeichen, das am E-Bike anzubringen ist. Das Kennzeichen ist immer für ein Jahr gültig und muss dementsprechend jährlich erneuert werden.
Zusätzliche Versicherungen
Neben der Pflichtversicherung sind separate Versicherungen optional möglich und zu empfehlen, da Haftpflichtversicherungen immer nur Schäden ausgleichen, die der E-Bike Fahrer anderen Personen oder deren Eigentum zugefügt hat. Unberührt bleiben Schäden, die dem E-Bike Eigentümer selbst entstehen. In Betracht kommt hierbei eine Teilkaskoversicherung. Diese schützt zusätzlich gegen Diebstahl des E-Bikes. Allein dieser Umstand ist Grund genug, um das E-Bike teilkaskoversichern zu lassen, denn die Elektrogeräte sind in der Regel in der Anschaffung sehr kostenintensiv. Zudem sind auch Schäden versichert, die durch Brand, Explosion oder durch Niederschläge wie Hagel, Überschwemmung oder Sturm eintreten. In einigen Tarifen kann ein Sonderschutz für Akku und Motor zusätzlich ausgewählt werden.
Hausratversicherung
Die meisten Menschen in Deutschland besitzen bereits eine Hausratversicherung. Diese versichert unter Umständen auch E-Bikes. Allerdings bezieht sich der Versicherungsschutz auf die häusliche Umgebung. Das bedeutet, dass das E-Bike versichert ist, wenn es aus der eigenen Wohnung oder einem abgeschlossenen Kellerraum entwendet wird.
Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung deckt je nach Tarif die Kosten für die Inanspruchnahme der Dienste eines Rechtsanwaltes in allen Bereichen des täglichen Lebens ab. In der Regel umschließt dies auch den Verkehrsrechtsschutz. Ist dies nicht der Fall, kann der gewählte Tarif gegebenenfalls hinzugebucht werden.
Auch bei dem Betrieb eines E-Bikes ist das Abschließen einer Rechtsschutzversicherung sinnvoll, denn ein Unfall ist schnell passiert. In einigen Fällen wird das Einklagen von Schmerzensgeld und Schadensersatz notwendig. Die Kosten für so einen Rechtsstreit sind hoch. Eine Rechtsschutzversicherung bietet hierbei eine enorme finanzielle Entlastung.
Unfallversicherung
Eine private Unfallversicherung zahlt im Falle eines Unfalls mit dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine zuvor vereinbarte Invaliditätsleistung. Die Versicherung wird nicht explizit für den Betrieb des E-Bikes, sondern schließt den gesamten Alltag in ihren Schutz mit ein.
Tipps und Tricks
Viele Menschen sind sich angesichts der verschiedenen Regelungen und der Fülle an Versicherern über die Wahl der passenden E-Bike Versicherung unschlüssig. Ein Vergleich der unterschiedlichen Anbieter und deren Versicherungstarife lohnt sich enorm. Zudem kann ein Erstgespräch bei einem Rechtsanwalt oder bei einem Versicherungsberater helfen.