Hörgeräte & Demenz: Was hat Demenz mit Schwerhörigkeit zu tun?

Hörgeräte und Demenz

Hörgeräte & Demenz: Was hat Demenz mit Schwerhörigkeit zu tun?

Schlechtes Hören nehmen viele Senioren auf Anhieb nicht wahr. Dabei begünstigt Schwerhörigkeit Demenz.

Es beginnt damit, dass Nachbarn sich über das viel zu laute Radio in der Nachbarwohnung beschweren. Der Nachbar selbst merkt das nicht, schließlich ist schlechtes Hören schon vor langer Zeit zur Gewohnheit geworden. Mit Mitte 50 reduziert sich das Hörvermögen und ab 65 Jahren leidet durchschnittlich jeder dritte Bundesbürger unter Schwerhörigkeit. Das beeinträchtigt die kognitive Leistung und das Demenzrisiko steigt.

 

Fehlende Reize im Gehirn durch Schwerhörigkeit

Forscher der Ruhr-Universität in Bochum und Studien in England, die sich auf Daten der UK-Biobank beziehen, belegen, dass der Hörverlust zu verminderten Reizen im Gehirn führt und Demenz begünstigt. Schuld daran sind Haarzellen der Hörschnecke im Innenohr. Sie nehmen Schallwellen auf, die in elektrische Signale umgewandelt werden und dem Gehirn die akustischen Informationen liefern. Das Gehirn ist dadurch in der Lage, die Akustik sinnvoll einzuordnen.

Im Alter nehmen die Haarzellen immer weiter ab. Dadurch werden nicht mehr alle Schallwellen umgewandelt und das Gehirn kann die akustischen Laute nicht mehr zuordnen. Das Gehirn wird in der Folge weniger gereizt und baut in seiner Leistungsfähigkeit ab. Durch die mangelnde Leistungsfähigkeit des Gehirns werden zudem die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt.

Menschen, die unter der Schwerhörigkeit leiden, sind anfälliger für Depressionen und Demenz. Allein die leichte Hörminderung reicht aus, dass Senioren über 65 Jahre zweimal so schnell daran erkranken als Personen mit einem gesunden Hörvermögen. Um Demenz vorzubeugen, ist es wichtig, das Gehirn regelmäßig zu trainieren. Knobelspiele und Brückenrätsel wirken sich ebenso positiv aus wie eine gute Hörakustik. Nicht allein das Altern ist oft schuld an der Schwerhörigkeit, denn die wird auch durch Therapien begünstigt. Wird regelmäßig Aspirin in hohen Mengen konsumiert, beeinträchtigt dies das Gehör.

 

Rechtzeitig gegen schlechtes Hören vorbeugen

In jungen Jahren beschäftigen sich Menschen nur selten mit der Gesundheit im Alter. Verständlich, man möchte das Leben auskosten. Laute Musik in der Disco hören oder unterwegs im Auto. Nachfolgende Generationen könnten dank überlauter Akustik durch das Mobiltelefon oder Musikgeräte noch frühzeitiger einer Schwerhörigkeit ausgesetzt sein. Es ist nie zu spät, mit präventiven Maßnahmen darauf einzuwirken, schließlich verbessert das enorm die Lebensqualität. Senioren ab 60 Jahren, für die meisten noch vor Beginn des Rentenalters, wird empfohlen, regelmäßig einen Hörakustiker oder einen HNO-Arzt aufzusuchen, um seine Hörfähigkeit zu testen.

Wird die Schwerhörigkeit frühzeitig erkannt, da ist sich der Akustiker Hegau Bodensee sicher, lassen sich die Auswirkungen zugunsten der Gesundheit positiv beeinflussen. Außerdem ist es wichtig, dass Rentner, die auf ein Hörsystem angewiesen sind, den Umgang rechtzeitig lernen, bevor die Demenz im fortgeschrittenen Stadium die Fähigkeiten beträchtlich einschränkt.

 

Bei Schwerhörigkeit mit Angehörigen sprechen

Niemand muss sich für schlechtes Hören schämen. Ein Hörgerät ist nicht so angesagt wie die Brille, die auch junge Menschen tragen. Allerdings ist es ein wichtiges Hilfsmittel, um seine Umwelt akustisch gut wahrzunehmen. Ob im Straßenverkehr, mit den Enkeln allein zu Hause oder beim Besuch der Verwandtschaft, gutes Hören beugt der sozialen Isolation vor. Wem auffällt, dass Laute einfach untergehen oder das Vogelgezwitscher im Frühling nicht mehr hörbar ist, wendet sich vertrauensvoll an seine Familie. Angehörige können einfache kleine Hörtests durchführen, um einen Hinweis auf eine mögliche Schwerhörigkeit zu geben.

Demenz wird durch das Vergessen alltäglicher Dinge sichtbar. Dabei muss die Demenz noch gar nicht bestehen. Schlechtes Hören führt dazu, dass Informationen akustisch nicht aufgenommen werden. Angehörige sagen in solchen Fällen oft: „Das habe ich dir aber gesagt.“ Wahrscheinlich hat die Person das auch mitgeteilt, aufgrund der verminderten Hörfähigkeit ist das aber nicht im Gehirn angekommen. Außenstehende schließen schnell auf eine Demenz wie Alzheimer.

Betroffene sollten den Mut aufbringen, ihre Angehörigen darauf hinzuweisen, dass schlechtes Hören der Grund ist, warum die Information nicht ankam. Die Schwerhörigkeit lässt sich dann mittels Hörtest bestätigen. Moderne Hörgeräte werden direkt vom Akustiker angeboten. Bei Bedarf sollte zum Schutz des Gehörs und zur Vorbeugung vor Demenz ein Termin vereinbart werden.