Fortbewegungshilfen im Alter
Um die Mobilität im Alter zu erhalten oder zu ermöglichen, gibt es verschiedene Mittel, die von Gehhilfen wie Stock oder Rollator über Rollstühle bis hin zu Elektromobilen mit einer Reichweite von bis zu 60 km reichen. Welches für Sie die geeignete Wahl ist, hängt von verschiedenen Anforderungen ab.
Sind Sie weitgehend mobil und besitzen genügend Kraft in den Armen, um sich selbst zu stützen und wollen Sie ihre Gelenke entlasten?
Dann kann das geeignete Mittel ein Gehstock oder ein Rollator sein. Der Rollator bietet für kleinere Strecken sicheren Halt beim Gehen. Mit einem Rollator lässt sich bei Menschen mit körperlichen Einschränkungen sehr gut ihre Mobilität erhalten. Sie können in einem montierten Korb Einkäufe transportieren und sich auch auf einer Sitzfläche unterwegs zwischendurch ausruhen. Ein Stock bietet Halt für sicheres Gehen. Es gibt ihn zum Zusammenklappen für kürzere Strecken. Die Vorteile eines Rollators sind:
- belastbare Räder
- anatomische Griffe
- starke Bremsen.
Auf Rezept werden sogenannte Kassenmodelle gegen eine Zuzahlung von maximal 10 Euro übernommen. Jedoch ist dabei zu bedenken, dass diese Standardmodelle häufig weniger wendig und zudem noch relativ schwer sind. Der Einstieg in den Bus oder das Manövrieren an engen Stellen ist hierbei für Senioren häufig schwierig. Um die Bedienung zu trainieren und Probleme zu minimieren, ist ein Rollator-Training vorteilhaft.
Sie brauchen eine große Reichweite und möchten zwischendurch absteigen?
Elektromobile für Senioren haben eine Reichweite von bis zu 60 Kilometern. Hiermit sind Sie gut gerüstet, denn so können Sie ohne Anstrengung selbstständige Ausflüge unternehmen und weitere Strecken zurücklegen. Egal ob zum Einkauf, zum Besuch bei Freunden oder für Spazierfahrten ins Grüne. Verschreibt ein Arzt das Elektromobil, fällt lediglich eine niedrige Zuzahlung an. Hiermit haben Sie den passenden Begleiter für größere Distanzen und einen erweiterten, selbstständigen Aktionsradius. Elektromobile erreichen Geschwindigkeiten von 6 bis 15 km/h. Bis zu 6 km/h werden sie von den Krankenkassen finanziert.
Möchten Sie Ihre Beine nur wenig oder gar nicht belasten und nur kurze Strecken zurücklegen?
Für diese Anforderung kann ein leichter, wendiger, nicht elektrifizierter Rollstuhl das Richtige sein. Er eignet sich besonders für kurze Strecken und Innenräume. Für sogenannte Aktivrollstühle kann sprechen, dass sie sehr platzsparend sind und besonders wendig und leicht. Die Standardmodelle sind preisgünstig.
Sitzen Sie im Rollstuhl und möchten auch längere Strecken wieder mobil zurücklegen?
In dem Fall können Sie auf einen Elektrorollstuhl zurückgreifen. Mit einem leistungsstarken Akku bietet er genügend Geschwindigkeit und Reichweite, ohne zu große Anstrengung aufwenden zu müssen. Aufladen lässt er sich an einer normalen Steckdose und wird bei einer Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h von der Krankenkasse getragen.
Sie möchten Ihre Einkäufe selbstständig erledigen und den Transport abstützen?
Wenn Sie zu Fuß noch sehr mobil sind, ist ein Rollator vollkommen ausreichend, um Ihre Einkäufe zu erledigen. Dafür sollten Sie eine Gehhilfe mit einem großen Einkaufskorb wählen. Sind Sie hingegen bereits stärker von körperlichen Einschränkungen betroffen, greifen Sie besser auf einen Elektrorollstuhl oder ein Elektromobil zurück. Hier lassen sich Einkäufe ebenfalls sehr gut verstauen.
Gehilfen sind nützlich. Sie ermöglichen sowohl wieder mobil zu werden, als auch mobil zu bleiben. Um die richtige Wahl zu treffen, sollten Sie bei den Überlegungen zur Anschaffung sich Ihrer Leistungsfähigkeit bewusst sein. Sie sollten sich hierbei nicht von falschen Schamgefühlen leiten lassen. Ab einem gewissen Alter können Sie Gehhilfen für zuhause oder unterwegs in Betracht ziehen. Das wichtigste Argument für eine Gehhilfe sollte dabei für Sie sein, dass Sie auch weiterhin unabhängig und mobil bleiben und am Leben teilhaben.